Höchstauflösendes Wirkstoffscreening – HRDS
Kooperationspartner: Abberior GmbH, Lead Discovery Center GmbH, Max-Planck-Institut für medizinische Forschung
Bisherige Screening-Verfahren für die Charakterisierung von neuen pharmakologischen Wirkstoffen sind in der Lage tausende Substanzen in relativ kurzer Zeit auf ihre Wirksamkeit hin zu überprüfen. Dabei zeigen sie jedoch oftmals nur, ob ein Wirkstoff mit einer Zelle interagiert oder nicht. Der eigentliche Wirkmechanismus bleibt verborgen und erschließt sich erst mit einem Blick durch ein Mikroskop. Die bislang zur Verfügung stehenden Mikroskopiemethoden sind aber sehr langsam oder erreichen nicht die erforderliche Auflösung um kleinste Betandteile, zum Beispiel Rezeptoren in der Plasmamembran der Zelle, aufzulösen.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt »High Resolution Drug Screening« (HRDS) hat sich zur Aufgabe gemacht ein neues, auf höchstauflösender Mikroskopie basierendes, Verfahren für die Charakerisierung von Wirkstoffen für Medikamente zu entwickeln. Um das zu erreichen plant das Forschungsteam um den Göttinger Wissenschaftler und Nobelpreisträger Professor Stefan Hell (Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) für Multidisziplinäre Naturwissenschaften in Göttingen und am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg) zusammen mit Dr. Gerald Donnert (Abberior GmbH, Göttingen) und Dr. Bert Klebl (Lead Discovery Center GmbH, Dortmund) sowie Professor Stefan Jakobs (Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP, Göttingen) eine Kombination aus automatisierter höchstauflösender STED-Mikroskopie mit anschließender Machine Learning gestützter Datenauswertung.
Das Projekt wird im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie »KMU-innovativ: Photonik und Quantentechnologien« in den kommenden drei Jahren mit 11,7 Millionen Euro gefördert.