Gewinnung und Analyse von interstitieller Hautflüssigkeit mittels Mikronadel-Patches
In der Dermatologie sind herkömmliche Diagnose- und Forschungsmethoden auf Serumproben und histomorphometrische Analysen von Stanzbiopsien angewiesen. Diese sind effektiv zur Identifizierung von Zellen und zellbezogenen Molekülen, jedoch wenig geeignet für lösliche Faktoren wie Zytokine, die schwer in Serum nachweisbar sind. Daher könnten ihre Bedeutung für die Krankheitsentstehung und die Suche nach Therapiezielen und Biomarkern übersehen werden. Die interstitielle Flüssigkeit (ISF) der Haut enthält hohe Konzentrationen dieser Mediatoren und ist daher eine wertvolle Informationsquelle. Forscher entwickeln gemeinsam mit Industriepartnern einen innovativen Ansatz zur Gewinnung und Analyse von Haut-ISF. Hierbei werden hohle Mikronadel-(MN)-Patches verwendet, die auf Chips (10x10 mm2) aus monokristallinem Silizium basieren. Dieses Verfahren bietet mehrere Vorteile: minimalinvasive Probenentnahme in etwa 20 Minuten, ohne teure Geräte oder speziell geschultes Personal, und ohne nachweisbare Entzündungen. Dies könnte die Entdeckung von Biomarkern und therapeutischen Zielen in der Dermatologie erheblich verbessern.